Für Sportsleute der wirkliche Energiespender.», so einer der Aufdrucke auf der Dose. Emil Schneider gehörte zu den schillerndsten Figuren unter den vielen Naturärzten in Appenzell Ausserrhoden. Der gelernte Freileitungselektriker verfügte über besondere Fähigkeiten im Hypnotisieren und Magnetisieren. Die Mund-zu-Mund-Propaganda über seine Erfolge löste einen wahren Massenandrang von Heilsuchenden aus. In seinem Pharmazeutischen Laboratorium produzierte Schneider homöopathische, allopathische und Kräuter-Heilmittel für Menschen und Tiere. Die wichtigsten waren Schneider's Nervennahrung (über Apotheken vertrieben), Schneider-Balsam und der Tierfutterzusatz Alkamin, «ein einheimisches Naturprodukt von hervorragender Wirkung».

Unbekannte Hersteller im Auftrag von Emil Schneider, 
Pharmazeutisches Laboratorium, Niederteufen
Eisenblech bedruckt, 13 x 10 x 10 cm
Teufen, um 1935

Blechdose für «Schneider’s Nervennahrung»

Die Brauerei im Werd bestand seit mindestens 1835. Fleck leitete umgehend die notwendige Modernisierung ein. Er liess ein neues Brauhaus mit Dampf- und Eismaschine erstellen. Mit einem Dieselgenerator konnte auch elektrischer Strom für die Beleuchtung erzeugt werden. Der Betrieb war nun für die moderne Herstellung haltbarer Lagerbiere gerüstet. Er konnte sich so in der «Schlacht um die Biertrinker» am Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert behaupten. Fleck stellte «Lagerbier nach Pilsner &amp; Münchner Brauart» her. Um 1933 wurde die Brauerei im Werd aufgegeben.

unbekannter Hersteller im Auftrag der Brauerei Wilhelm Fleck
im Werd in Heiden
grünes Glas mit Embossing, Bügelverschluss Metall 
und Porzellan, H 27,5, Ø 7,5 cm
Heiden, 1923

Bierflasche der Brauerei Wilhelm Fleck

Bartholome Lutz (1756–1833), Wolfhalden
Holz, Metall, H 28,5 cm, Ø unten 7 cm
Wolfhalden, um 1830

C-Klarinette mit Stempel «LUTZ»

Kupferschmied Zürcher, Herisau
Eisenblech, Kupfer
Herisau, um 1900

Spielzeugkochherd

gebrannter Ton, H 5 cm, Ø 5 cm
Herisau, 2. Hälfte 14. Jahrhundert

Teil eines Aquamanile

Holz, Leder, Metall, 74 x 52 x 46 cm
Appenzell Ausserrhoden, 19. Jahrhundert

Krenze

Echt-Fotokarte, 13,8 x 8,9 cm 
Fotoaufnahme vor dem Hotel Hirschen in Waldstatt, 1905

Fahrzeug der Automobilgesellschaft St. Peterzell–Schönengrund–Herisau

Neben den Jahreszahlen sind auf der Aussenseite die Zeichen «V R» eingraviert. Es handelt sich dabei nicht um die Initialen eines Personennamens, sondern um das bis ins 19. Jahrhundert verwendetet offizielle Kürzel für «Vsser Rhoden», der alten Schreibweise für Ausserrhoden.

Kupfer
Eichmarken aus den Jahren 1638, 1757, 1816, 1824, 1830 und 1841
Appenzell Ausserrhoden, 1638–1841

Hohlmass für Flüssigkeiten mit Eichmarken von Appenzell Ausserrhoden

Die zwölf Randvignetten zeigen Motive der Verkehrten Welt. Jede der von einem Merkvers kommentierten Szenen zeigt eine reale Beziehung, die ins Gegenteil verkehrt ist. Dadurch entsteht ein umso deutlicheres Bild des Un-Verkehrten, also des Richtigen, was durch den dominanten Sinnspruch «Solÿ Deo Gloria» [allein Gott die Ehre] noch unterstrichen wird. Zwei unterschiedliche Welten stehen sich auf den Türfeldern gegenüber. Oben sehen wir keine verkehrte Welt, sondern eine Märchenidylle. Der Eigentümerin wird für die Zukunft das sorgenfreie Leben einer Königin gewünscht. Unten erhalten wir einen seltenen Einblick in die reale Welt. 
Anna Barbara E[h]rbar (1802–1836) - die offizielle Schreibweise des Namens änderte sich um 1830 von Erbar zu Ehrbar – stammte aus einer angesehenen Familie. Ihr Vater wurde 1796 in den Gemeinderat gewählt und versah von 1813 bis 1829 das Amt des Gemeindehauptmanns. Wohnhaft war die Familie Ehrbar am Dorfplatz von Urnäsch, wo sie das Gasthaus zur Taube mit angeschlossener Bäckerei führte und wohl auch eine Fuhrhalterei betrie.

Tannenholz bemalt, 173 x 108 x 50 cm
Urnäsch, 1819

Bemalter Schrank der Jungfer Anna Barbara Ehrbar

Da dies während des Kriegs nicht mehr möglich war, eröffneten sich neue Chancen für initiative Personen. Mit der Entwicklung von neuartigen Präzisionswaagen begann anfangs Juni 1945 Rolf Hess in Dübendorf als erster in der Schweiz. 1952 verlegte er seinen Betrieb nach Walzenhausen, wo der einheimische Unternehmer Ulrich Jüstrich (Just AG) als Investor einstieg. 
Das abgebildete Modell FW-24 war eine Zeit lang das umsatzstärkste Produkt der Mikrowa. Dank eines neuen Bauprinzips arbeitet die Waage schneller und präziser als die bis dahin gebräuchlichen. Gemäss einem Werbeprospekt kann das Gewicht in nur drei bis sechs Sekunden abgelesen werden. Die Waage misst in 10-Milligramm-Schritten bis maximal 200 Gramm. Sie eignet sich für feine Samen, Chemikalien, Wertstoffe, Metalle, Diamanten etc. Eingesetzt wurde sie vor allem in Munitionsfabriken in Frankreich.

Mikrowa Fein- und Schnellwaagen-Fabrik 
in Walzenhausen
Metalle, Holz, Glas, 56,5 x 52,5 x 36,5 cm
Walzenhausen, ca. 1956

Präzisions-Schnellwaage Mikrowa Type FW-24, Nr. 666

Emil Walser-Wirz, Chemisches Laboratorium, Teufen (AR)
Wachsmischung, Dose Karton bedruckt, H 8 cm, Ø 3,7 cm
Teufen, ca. 1940